Vom Reiz zur Reaktion: So meisterst du deine Emotionen

Heute widme ich mich einer wichtigen Frage: Wie gehen wir am besten mit unseren Emotionen um? Hast du manchmal das Gefühl, dass du deine Emotionen gut im Griff hast, oder erlebst du oft, dass sie die Kontrolle über dich und dein Verhalten übernehmen? In diesem Blog-Beitrag möchte ich dir zeigen, wie du die Macht über deine Emotionen zurückgewinnen und ein harmonischeres Leben führen kannst.

Auch für mich war es lange Zeit eine große Herausforderung, mich nicht von meinen Emotionen überwältigen zu lassen. Besonders in Situationen, in denen ich mich abgrenzen und meine Bedürfnisse kommunizieren wollte, war ich oft restlos überfordert. Meist ging ich unvorbereitet und unsicher in solche Gespräche und fühlte mich danach, als wäre ich tausend Tode gestorben. Glücklicherweise habe ich aus diesen Erfahrungen gelernt, sodass es mir heute leichter fällt, meine Bedürfnisse zu kommunizieren und mich abzugrenzen. Damit es auch für dich leichter wird, möchte ich diese Erfahrungen mit dir teilen und hoffe, dass du etwas für dich mitnehmen und dir dadurch das ein oder andere Fettnäpfchen ersparen kannst.

Bevor ich dir die Impulse gebe, mit denen du einen entspannteren Umgang mit deinen Emotionen erlernen kannst, möchte ich dich zunächst kurz in die Welt der Emotionen einführen.

Vom Reiz zur Reaktion: Wie Emotionen entstehen

Emotionen beginnen oft mit einem äußeren Reiz (z.B. ein lautes Geräusch) oder einem inneren Reiz (z.B. eine Erinnerung), der an unser Gehirn weitergegeben wird. Der Thalamus , auch als „Tor des Bewusstseins“ bezeichnet, filtert diese Sinneseindrücke und leitet sie zur Bewusstwerdung an verschiedene Bereiche des Gehirns weiter, darunter die Amygdala und den präfrontalen Cortex. Die Amygdala, unser Angstzentrum, spielt eine Schlüsselrolle bei der Bewertung von Reizen und der Auslösung von Emotionen, insbesondere bei Angst und Wut. Der präfrontale Cortex, unser Kontrollzentrum, hingegen ist für die bewusste Bewertung und Regulation von Emotionen zuständig. Er hilft uns, die emotionale Reaktion zu kontrollieren und angemessene Verhaltensweisen zu wählen. Unser Gehirn interpretiert und bewertet diesen Reiz, und das Resultat bestimmt letztlich, welche Emotion in uns ausgelöst wird.

Kurzum: Emotionen sind komplexe Reaktionen auf Ereignisse und Situationen in unserem Leben. Sie beeinflussen unser Denken, Verhalten und unser körperliches Wohlbefinden. Wir können positive Emotionen wie Freude und Liebe oder auch negative Emotionen wie Angst und Wut empfinden. Egal wie du dich gerade fühlst, versuche es einfach anzunehmen und dich nicht dafür zu verurteilen. Alle Emotionen haben ihre Berechtigung und tragen zu unserer menschlichen Erfahrung bei.

Wie du einen positiven Umgang mit deinen Emotionen entwickelst

Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit helfen dir, bewusst zu reagieren. Indem du zuerst die Emotion erkennst und akzeptierst, handelst du besonnener und weniger impulsiv. Durch Achtsamkeitsübungen kannst du lernen, deine Emotionen zu beobachten, ohne sie zu bewerten.

Gute Übungen sind beispielsweise bewusste Atemübungen oder die 5-4-3-2-1 Übung. Diese Übung hilft, im gegenwärtigen Moment anzukommen und kann besonders bei Stress oder Angst hilfreich sein. Schaue dich dafür um und benenne:

  • 5 Dinge, die du sehen kannst
  • 4 Dinge, die du fühlen kannst (z.B. deine Kleidung, die Gabel)
  • 3 Dinge, die du hören kannst
  • 2 Dinge, die du riechen kannst
  • 1 Sache, die du schmecken kannst

Drücke deine Emotionen aus, anstatt sie zu unterdrücken. Sprich mit Freunden oder der Familie über das, was dich bewegt. Du kannst auch ein Tagebuch schreiben oder dich durch kreative Aktivitäten wie Malen oder Musik ausdrücken. Der Ausdruck deiner Gefühlen hilft dir, Stress abzubauen und wieder Klarheit zugewinnen.

Führe positive Selbstgespräche. Negative Selbstgespräche können deine Emotionen verschlimmern. Indem du dich auf positive und wohlwollende Gedanken konzentrierst, kannst du deinen emotionalen Zustand verbessern. Hier ein Beispiel: Statt „Ich kann das nicht“ zu denken, sage dir lieber „Ich werde mein Bestes geben und aus dieser Erfahrung lernen„.

Um dich emotional nicht zu überfordern, ist es wichtig, dass du Grenzen setzt. Sage ‚Nein‘, wenn sich etwas nicht stimmig anfühlt oder auch, wenn du Zeit für dich brauchst. Es ist okay und auch wichtig, dass du dir Zeit für dich nimmst, um zu entspannen und deine Akkus wieder aufzuladen.

Räume dir genügend Zeit für eine regelmäßige Reflexion ein. Die regelmäßige Reflexion über deine Emotionen kann dir helfen, deine Muster zu erkennen und besser zu verstehen, wie du auf verschiedene Situationen reagierst. Hier kann ein Tagebuch zu führen ein hilfreiches Werkzeug sein.

Hole dir professionelle Hilfe, wenn dir alles zu viel wird und du alleine nicht weiterkommst. Wenn deine Emotionen zu überwältigend werden, kann die professionelle Hilfe durch einen Therapeuten oder Coach sehr wertvoll sein und dich schneller aus deiner Situation befreien. Sie können dir Werkzeuge und Techniken vermitteln, mit denen du resilienter wirst und besser mit schwierigen Emotionen umgehst.

Der Umgang mit Emotionen ist ein lebenslanger Lernprozess. Achtsamkeit, der Ausdruck deiner Gefühle und die regelmäßige Reflexion helfen dir deine emotionale Intelligenz zu stärken und ein erfüllteres Leben führen.

Ich wünsche dir alles Liebe und ganz viel Kraft auf deinem Weg. 🙏

Sonnige Grüße deine Annie